Tipp:

Plane deine Behandlung nicht direkt vor einem wichtigen Event. Ideal: 3 bis 5 Tage Abstand, bis du dich wieder „frisch“ fühlst.
Bei sehr oberflächlichem Microneedling (z. B. Skin-Glow-Treatment) bist du teils schon am nächsten Tag wieder einsatzbereit.

Übersicht:

Heim-Microneedling-Geräte (z. B. Dermaroller oder Dermapen für den privaten Gebrauch) wirken auf den ersten Blick attraktiv – sie sind günstig, bequem und ohne Termin nutzbar. Dennoch gibt es wichtige Nachteile und Risiken, die man kennen sollte:

1. Geringe Wirksamkeit

   
   • Nadeln meist sehr kurz (0,2–0,3 mm), dringen nur in die oberste Hautschicht (Epidermis) ein
   • Kein Effekt auf Narben, Falten oder tieferliegende Hautprobleme
   • Vor allem für vorübergehenden „Glow“ geeignet

   
   

2. Infektionsrisiko

   
   • Unzureichende Sterilisation der Nadeln erhöht das Risiko für:
   ◦ Bakterielle Infektionen
   ◦ Entzündungen
   ◦ Pickelverschlechterung bei unreiner Haut
   • Viele Anwender desinfizieren Geräte und Haut nicht korrekt

   
   

3. Verletzungsgefahr

   
   • Falsche Anwendung (z. B. zu viel Druck, Schieben statt Rollen) kann:
   ◦ Hautirritationen
   ◦ Mikroverletzungen
   ◦ Verstärkte Pigmentierung oder Narbenbildung verursachen

   
   

4. Hygieneprobleme

   
   • Geräte werden oft mehrfach ohne Wechseln der Nadeln benutzt
   • Nadeln stumpfen ab → reißen statt stechen
   • Viele Produkte sind billig verarbeitet (Materialqualität, unpräzise Nadeln)

   
   

5. Falsche Erwartungen

   
   • Werbung verspricht häufig Effekte, die medizinischem Needling vorbehalten sind
   • Keine nachhaltige Kollagenstimulation oder Narbenreduktion mit Heimgeräten

6. Nicht für Problemhaut geeignet

• Akne, Rosazea, Ekzeme oder Infektionen können sich verschlechtern
• Auch bei aktiven Entzündungen oder empfindlicher Haut kontraindiziert

Fazit:
Heimgeräte eignen sich nur für oberflächliche Pflegeeffekte, z. B. bessere Wirkstoffaufnahme.
Für Aknenarben, Falten oder tiefere Hautprobleme ist medizinisches Microneedling deutlich effektiver und sicherer – besonders in Kombination mit PRP und Nanofett.

Wann kann Microneedling nicht angewendet werden?

Microneedling (auch Kollagen-Induktionstherapie genannt) sollte nicht angewendet werden bei bestimmten Kontraindikationen. Hier sind die wichtigsten Situationen, in denen Microneedling nicht empfohlen wird:

Absolute Kontraindikationen:

1. Aktive Hautinfektionen oder -erkrankungen wie:
   ◦ Herpes simplex (Fieberbläschen)
   ◦ Akute Akne (entzündlich)
   ◦ Rosazea (stark ausgeprägt)
   ◦ Ekzeme oder Psoriasis im Behandlungsbereich

   
   

2. Offene Wunden oder frische Narben im Behandlungsareal

   
   

3. Neigung zu Keloiden (übermäßige Narbenbildung)

   
   

4. Schwere Hautkrankheiten wie Hautkrebs oder aktinische Keratosen

   
   

5. Blutgerinnungsstörungen oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (z. B. Marcumar, hohe Dosen ASS)

   
   

6. Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus erythematodes, Sklerodermie), sofern die Haut betroffen ist

   
   

7. Unkontrollierter Diabetes mellitus (wegen schlechter Wundheilung)

8. Schwangerschaft und Stillzeit (wegen unzureichender Datenlage und potenzieller hormoneller Hautveränderungen)

   
   

9. Allergien auf Inhaltsstoffe verwendeter Seren oder Betäubungscremes

Relative Kontraindikationen (ärztliche Rücksprache empfohlen):

• Frisch gebräunte oder sonnenverbrannte Haut
• Kürzliche ästhetische Behandlungen (z. B. chemisches Peeling, Laser, Botox, Filler)
• Einnahme bestimmter Medikamente wie Isotretinoin (innerhalb der letzten 6–12 Monate)

Fast Facts:

• Ambulante Eingriff
• Behandlungsdauer 30–60 Minuten
• Lokale Betäubung mittels topischer Creme
• Gesellschaftsfähig nach 24 bis 48 Stunden

Kosten:

450€